Jupiter und Saturn in Wassermann: Teil 2

Teil 2: Die vergangenen Epochen der Jupiter-Saturn-Konjunktionen

Im ersten Teil dieser Serie ging es darum, zu verstehen, welche Zyklen und Epochen es grundsätzlich gibt und wie Jupiter und Saturn daran beteiligt sind, um ihre wichtige Rolle besser zu verstehen. In diesem Teil schauen wir uns an, welche Epochen hinter uns liegen.

Die gerade vergangene Erdepoche von 1802 bis 2020, in der fast alle Jupiter-Saturn-Konjunktionen in den Erdzeichen Stier, Jungfrau und Steinbock stattgefunden haben, war das Zeitalter der Industrialisierung. Wir haben Bodenschätze aus der Erde geholt, wir haben produziert, Besitz und Geld weiterentwickelt, den Kapitalismus ins Leben gerufen und materielle Werte angebetet. Reichtum auf der einen Seite, Armut und Ausbeutung auf der anderen Seite waren vielfach die Folge. Naturzerstörung, Umweltsünden und vieles mehr waren andere Schattenseiten. Im Positiven haben wir gelernt, dass jedermann durch Arbeit Besitz erlangen kann. Wohlstand und Komfort für viele Menschen wurde erreichbar. Das war zuvor noch ganz anders.

Da wir jetzt am Wendepunkt von einer Erdepoche zu einer Luftepoche stehen, schauen wir uns mal die letzte Luftepoche an, die vor ca. 800 Jahren begann und vor ca. 600 Jahren endete. Sie begann im Jahre 1186. Die erste Große Konjunktion der Luftepoche fand damals in Waage statt. Es war der Beginn der Gotik, der in luftige Höhen aufstrebenden Architektur. Damals strebte in der Gesellschaft vor allem das städtische Leben, das Bürgertum auf. Die Bevölkerungszahlen stiegen und es entstanden viele Städte. Dort entwickelte sich der Kaufmannsstand, und der Handel erblühte. Es entstanden die Zünfte, Interessensvertretungen der Händler und Handwerker.

Der rege Handel führte zu einer stärkeren Verbindung der Städte durch Handelswege und Straßen. Die Kaufleute wurden die neuen Reichen, etwas, das zuvor nur dem Adel, dem Klerus oder der Ritterschaft vorbehalten gewesen war. Es entstanden die ersten Banken, bei denen man einen Wechsel erhielt, wenn man dort Geld einzahlte. Unabhängige Universitäten sprossen aus dem Boden. Wissen war zuvor in kirchlicher Hand gewesen und wurde nur an Klöstern vermittelt.

Klemens Ludwig – geschätzter Kollege, Astrologe, Autor, Historiker und aktuell erster Vorsitzender des Deutschen Astrologenverbandes – beschreibt all dies ausführlicher in einem Artikel in der astrologischen Fachzeitschrift Meridian (Ausgabe 6-2020) – für alle, die noch etwas tiefer in das Thema aus geschichtlicher Perspektive  einsteigen möchten. Ich habe hier an der Stelle von seinem historischen Wissen profitiert und mich dessen bedient, um euch einen kleinen Einblick zu verschaffen, was mit diesen Epochen gemeint ist.

Fassen wir zusammen: Erdepochen haben viel mit “Erde”, mit Materie, Besitz, Machtstrukturen und Geld zu tun. Die darauf folgenden Luftepochen entwickeln das jeweilige Zeitalter weiter, bringen eine stärkere Vernetzung mit rein, mehr Bewegung, Handel, Wissen, Austausch und Flexibität. Sie machen auch Schluss mit alten Privilegien und entwickeln neue Privilegierte. Die Gesellschaft verändert sich, meist zu mehr Offenheit und Verteilung. Vieles wird zugänglicher und transparenter. Verbindungen werden stärker und die Kommunikation und der Transport wandeln sich.

Da wir aktuell von einer Erdepoche in eine Luftepoche wechseln (siehe Teil 1), ist es wichtig, sich anzuschauen, worauf wir gerade aufbauen (was haben wir die letzten 200 Jahre so gemacht) und was wir nun daraus machen könnten. Dies und die damit zusammenhängende Deutung von Jupiter und Saturn in Wassermann folgt nächste Woche im letzten Teil dieser Serie.

Liebe Grüße,
Sabine
🍀

© Text Sabine Bends, Foto pixabay

Fortsetzung folgt.
Teil 3: Die Bedeutung von Jupiter und Saturn in Wassermann

»Das kommende Wassermannzeitalter bringt eine andere Philosophie mit sich. Der Wassermann lehrt uns, dass der Mensch sich dem Himmel zuwenden, nicht aber sich von der Erde abwenden soll. Er soll den Himmel betrachten, um alles, was schön, rein, lichtvoll und ewig ist, auf die Erde hinunterzubringen. Dadurch wird der Mensch selbst zu einem Spiegelbild, zu einem Träger des Himmels, zu einem Garten, zu einem Hain, zu einer Sonne. Warum soll sich das Paradies nur auf den Himmel beschränken und hier unten immer Elend, Armut und Hässlichkeit herrschen? Nein, in Zukunft wird das anders sein, die Schönheit wird auf die Erde herabsteigen, und alles wird strahlen: die Steine, die Pflanzen, die Tiere und die Menschen.«
Omraam Mikhael Aivanhov aus “
Der Wassermann und das Goldene Zeitalter”